Philosophie/Profil

respektvoll ** individuell ** pro Pferd ** fundiert ** ehrlich ** zuverlässig ** selbstkritisch ** lernwillig ** neugierig

Diese Worte  bzw. Werte stehen über meiner Arbeit mit meinem eigenen Pferd und meinem Unterricht. Das Hinterfragen und ständige Weiterbildung, im Sinne des Pferdes auf dessen Bedürfnisse zu achten (Tagesform!) und ihm bzw. dem Schüler stets ehrlich und respektvoll zu begegnen -- das ist mir sehr wichtig. So wünsche ich mir meine Lehrer und so möchte ich ein guter Lehrer für mein Pferd, meine Schüler und deren Pferde sein. Das heißt nicht, daß wir uns nicht auch einmal aus der Komfortzone herausbewegen müssen! Grundsätzlich gilt: Mut zum Fehler! Fehler sind nicht nur ganz natürlich, sie sind manchmal das beste, was uns passieren kann, denn aus ihnen lernen wir am meisten... 

Eine sehr schöne Definition für "Akademische Reitkunst" findet sich auf Bent Branderups Webseite der Ritterschaft der Akademischen Reitkunst:

"Academic Art of Riding means to bring the Historical Art of Riding from the past back to life again. The horse must be trained according to its abilities, concerning both body and mind. Thoughtful gymnastic exercises will keep horses healthy and long living." 

Damit ist eigentlich auch schon alles gesagt. Meine charakterisierenden Schlagworte von oben finden sich hier in diesen drei schönen Sätzen wieder. Ich stehe aus Überzeugung hinter dieser Idee und freue mich, wenn ich diese Gedanken und Fertigkeiten an meine Schüler weitergeben darf.

(* Zentaur, Hippagoge, Lernatmosphäre)

 


 

Zentaur -- oder: Über die Reitkunst

Fragst du mich, was Reitkunst denn nun sei,

Dann höre: Wenn du lernst, dich selbst zu formen,

deinen Geist zu schulen und dein Auge

mit dem Ziel: Dass du dieses kannst

dem Pferd dann lehren: dass es schöner werde!

Sitzest du auf deinem Pferde, lenkest es

mit einer Hand am unsichtbaren Band,

und es tanzt mit Leichtigkeit die Schritte,

Dann hat Freude es gefunden, Sinn erkannt

In allem, was du willst dem Pferde lehren.

Das ist, was Zentaur heißt: aus zwei mach eins.

 

Steig dann ab und lasse dein Pferd frei,

Frei vom Sattel und vom Zaum, zu gehen frei

Und frei sich zu entfernen. Geht es fort dann

oder will es bleiben, weiter tanzend

nicht von deiner Seite weichen? Macht es

frei auf deine Bitte leichter Gesten,

Was du sonst geübet an der Hand,

Dann ruht ihr beide in derselben Mitte.

Dann hat Freude es gefunden, Sinn erkannt

In allem, was du willst dem Pferde lehren.

Das ist, was die Reitkunst will: daß zwei geeinet sind.

Yvonne Raden, meiner Sinhala, am 20. November 2018